Du möchtest dich nebenberuflich selbstständig machen, weißt aber nicht genau wo du anfangen sollst? Keine Sorge, wir helfen dir dabei, einen strukturierten Plan zu schmieden und zeigen dir, wieviel du nebenberuflich dazuverdienen darfst und was du generell beachten musst, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen willst.
Wie viel darf man nebenberuflich dazuverdienen?
Wer in Österreich nebenberuflich selbstständig tätig sein will, darf aktuell jährlich maximal 4.871,76 € dazuverdienen. Bleiben nebenberuflich Selbstständige unter diesem Betrag, fällt keine weitere Pflichtversicherung an. Wird die Grenze überschritten, müssen die Beiträge zur Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung doppelt gezahlt werden.
Was muss ich beachten, wenn ich mich nebenberuflich selbstständig machen will?
Als Arbeitnehmer ist man dazu verpflichtet, den Arbeitgeber unmittelbar zu informieren, wenn sich eine nebenberufliche Selbstständigkeit ergibt. Beamte müssen sich zudem eine Genehmigung einholen, bevor sie eine Nebentätigkeit ausüben dürfen.
Kann sich jeder nebenberuflich selbstständig machen?
Im Grunde kann sich jeder nebenberuflich selbstständig machen. Die Pflichten als Arbeitnehmer stehen hierbei jedoch im Vordergrund und dürfen nicht verletzt werden. So darf zum Beispiel keine Konkurrenzsituation zwischen Arbeitgeber und selbstständiger Nebentätigkeit entstehen. Die Angaben im Arbeitsvertrag sollten daher genau unter die Lupe genommen werden, um Fehler zu vermeiden.
Nebenberuflich selbstständig machen: Vor- und Nachteile
Wie bei vielen anderen Dingen auch, gibt es bei der nebenberuflichen Selbstständigkeit zwei Seiten der Medaille. Wir möchten dir in diesem Abschnitt zeigen, welche Vor- und Nachteile eine nebenberufliche Selbstständigkeit mit sich bringt.
Vorteile
- Attraktive Zusatzeinnahmen
- Eigene Preisgestaltung als Selbstständiger
- Flexible Auftragsgestaltung
- Unabhängigkeit (du bist dein eigener Chef)
- Abwechslung zur normalen Tätigkeit als Angestellter
- Selbstverwirklichung
Nachteile
- Zusätzliche Gebühren, Steuern und Versicherung
- Ggf. Mehrbelastung und Stress
- Geringerer Fokus
- Motivation zur Festanstellung kann sich vermindern
- Buchhaltung
- Kosten für die Gründung
Wie du siehst, gibt es einige Vor- und Nachteile. Welche Seite nun überwiegt, musst du ganz allein entscheiden. Viele Menschen, die im Angestelltenverhältnis arbeiten, fühlen sich nicht frei genug – hier kann der Weg in die nebenberufliche Selbstständigkeit helfen. Denn Selbstverwirklichung gehört zu den Bedürfnissen eines jeden Menschen. Ob dieses Bedürfnis nun über eine Selbstständigkeit neben dem eigentlichen Beruf befriedigt werden kann, musst du selbst beurteilen.
Nebenberufliche Selbstständigkeit: Wie hoch sind die Steuern?
In unserem Artikel zum Thema Gewerbeanmeldung sind wir auf dieses Thema genauer eingegangen. Grundsätzlich musst du beachten, dass in Österreich ab einem Betrag von 11.000 Euro eine Abgabepflicht für dein Gewerbe herrscht. Für dich als nebenberuflich Selbstständiger ist diese Grenze wichtig.
Nachfolgend nochmal alle steuerlichen Staffelungen im Überblick:
- Zwischen 11.000 Euro und 25.000 Euro: 36,5 %
- Von 25.000 Euro bis 60.000 Euro: 43,2 %
- Ab 60.000 Euro: 50 %
Selbstverwirklichung im Boom: Nebenberufliche Selbstständigkeit wird immer beliebter
Wenn du diesen Artikel gerade liest, bist du sicherlich hoch motiviert und hast Lust, dich selbst zu verwirklichen. Laut KfW Gründungsmonitor steigt die Zahl der nebenberuflich Selbstständigen immer weiter an. Gerade Frauen machen sich immer häufiger nebenberuflich selbstständig.
In diesem Abschnitt geben wir dir verschiedene Punkte an die Hand, die du unbedingt beachten musst, wenn du dich neben deinem Hauptberuf selbstständig machen möchtest.
Der Unterschied zwischen nebenberuflicher und hauptberuflicher Selbstständigkeit
Deine nebenberufliche Selbstständigkeit hält nur so lange an, bis du bestimmte Kriterien nicht mehr erfüllst. Bei diesen Kriterien geht es speziell um die Arbeitszeit und das durch deine nebenberufliche Selbstständigkeit erzielte Einkommen. Hinsichtlich der Arbeitszeit liegt der Richtwert bei maximal 18 Stunden pro Woche.
Auch das Einkommen spielt eine wichtige Rolle. Dieses sollte dein Einkommen aus der hauptberuflichen Tätigkeit natürlich nicht übertreffen. Zudem solltest du darauf achten, keine Mitarbeiter zu beschäftigen, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen willst. Warum? Nun, wer in der Lage ist, Mitarbeiter zu beschäftigen, führt seine Tätigkeit höchstwahrscheinlich hauptberuflich aus. Zumindest wird diese Annahme von den zuständigen Behörden gemacht.
Information an den Arbeitgeber
In deinem Hauptberuf hast du einen Arbeitsvertrag geschlossen. Im Vertrag wurden Pflichten und Rechte ganz genau definiert. In den meisten Arbeitsverträgen steht unter anderem, dass eine Nebentätigkeit eine Genehmigung erfordert. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass du deine Energie dem Unternehmen zukommen lässt, was dich monatlich für deine Arbeit bezahlt.
Es liegt also in deiner Pflicht, deinen Chef darüber zu informieren, wenn du eine nebenberufliche Tätigkeit aufnimmst. Versäumst du dies, kann dir eine Abmahnung drohen.
Die Anmeldung der nebenberuflichen Selbstständigkeit
Im Beitrag zur Gewerbeanmeldung haben wir dir bereits erklärt, welche grundlegenden Schritte notwendig sind, um ein Gewerbe ordnungsgemäß anzumelden. In diesem Abschnitt gehen wir nochmal auf die Anmeldung der nebenberuflichen Selbstständigkeit ein.
Grundsätzlich gelten bei der Anmeldung der nebenberuflichen Selbstständigkeit die gleichen Anforderungen, wie bei der Anmeldung einer Selbstständigkeit im Haupterwerb.
Genehmigung einholen
Es gibt natürlich auch bei der nebenberuflichen Selbstständigkeit die Pflicht, Qualifikationen oder Genehmigungen vorzuweisen. Hier verhält es sich genauso wie bei der hauptberuflichen Selbstständigkeit. Gehe also in jedem Fall sicher, dass du alle notwendigen Genehmigungen vorliegen hast. Fehlt eine Qualifikation oder Ausbildung, kannst du dich nicht nebenberuflich selbstständig machen.
Vom Angestellten zum Chef: Was kommt auf mich zu, wenn ich mich nebenberuflich selbstständig machen möchte?
Eine Festanstellung gibt Sicherheit. Das Gehalt kommt Monat für Monat aufs Konto und die Erwartungen sind klar definiert. Für die Kundenakquise ist das Unternehmen zuständig. Und generell geht eine Festanstellung mit einer überschaubaren Eigenverantwortung einher.
Natürlich bist du als Mitarbeiter dazu verpflichtet, deine Aufgaben sorgfältig und fristgemäß zu erledigen. Es entfallen aber verschiedene Aufgaben wie z. B. Marketingaktivitäten oder Buchhaltung, außer natürlich, du bist in genau jenem Bereich tätig. Das ist in jedem Fall ein positiver Aspekt der Festanstellung.
Wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen möchtest, musst du das Komplettpaket liefern. Fest steht, dass du deine Freizeit für diese Selbstständigkeit nutzen musst. Denn wer während der Arbeitszeit im Hauptjob an seiner eigenen Selbstständigkeit tüftelt riskiert eine Abmahnung.
Wie sollst du diese Doppelbelastung also stemmen? Grundsätzlich musst du dich zuerst damit beschäftigen, was für ein Typ du bist. Ja, richtig – so weit zurück müssen wir gehen, um erkennen zu können, ob wir ein Unternehmertyp sind oder nicht.
Die folgenden 5 Merkmale solltest du mitbringen, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen willst:
- Hohe Eigenverantwortung
- Fleiß
- Hohe intrinsische Motivation
- Durchhaltevermögen
- Überzeugungsfähigkeit
Du solltest außerdem Interesse an neuen Themenfeldern mitbringen. Denn als Selbstständiger musst du dich zwingend mit neuen Technologien, Strategien und Trends auseinandersetzen – jeden Tag.
Soll ich mich nebenberuflich selbstständig machen oder Angestellter bleiben?
Erkennst du dich in den oben genannten Merkmalen wider? Dann stehen die Chancen gut, dass dich die nebenberufliche Selbstständigkeit glücklich machen wird. Lass uns aber nochmal tiefer auf die Frage eingehen und erneut die Vor- und Nachteile beleuchten.
Flexibilität
Wer sich nebenberuflich selbstständig macht, kann sich automatisch frei einteilen, wann, für wen und wie viel er arbeiten möchte. Das kann sehr erfrischend sein, verlangt aber auch ein großes Maß an Disziplin.
Selbstverwirklichung
Wir streben nach Selbstverwirklichung. Ob im beruflichen Kontext oder bei den eigenen Hobbies. Selbstverwirklichung macht Spaß. Wer sich nebenberuflich selbstständig machen will hat meist eine konkrete Geschäftsidee im Sinn. Diese tatsächlich zu realisieren ist ein großartiges Gefühl. Denn Selbstverwirklichung hat viel mit dem psychologischen Konzept der Selbstwirksamkeit zutun. Wenn wir spüren, dass wir eigenständig neue Dinge erschaffen können, fühlen wir uns lebendig. Hierdurch können wir unser Glücksniveau steigern.
Sprungbrett in die hauptberufliche Selbstständigkeit
Der große Vorteil an der nebenberuflichen Selbstständigkeit ist, dass du keinen finanziellen Druck hast. Du musst also nicht auf Biegen und Brechen neue Kunden gewinnen und kannst erst mal ganz in Ruhe schauen, ob deine Geschäftsidee funktioniert. Wenn es gut läuft und du Spaß an deinem neuen Projekt hast, kannst du dich frei entscheiden, ob du „ein Level“ weiter gehen möchtest. Diese Flexibilität sorgt für mehr Gelassenheit und einen realistischen Blick auf dein Geschäft.
Weniger Freizeit
Viele frischgebackene Selbstständige unterschätzen den zeitlichen Aufwand bei einer Existenzgründung. Denn logischerweise musst du deine Wochenenden und deinen Feierabend dazu nutzen, um dein Unternehmen aufzubauen. Eine gute Planung ist hier das A und O. Denn nur durch eine klare To Do Liste kannst du sicherstellen, dass du die Balance zwischen Arbeit und Freizeit auch wirklich halten kannst.
Vorgaben des Arbeitgebers
Die vollständige Unabhängigkeit kommt erst, wenn du zu 100 % von deinem Projekt leben kannst und nicht mehr auf deinen eigentlichen Arbeitgeber schielen musst. Denn im Endeffekt hast du dich vertraglich dazu verpflichtet voll und ganz für das Unternehmen tätig zu sein, welches dir Monat für Monat ein Gehalt auszahlt. Dadurch bist du als nebenberuflich Selbstständiger in gewisser Weise eingeschränkt.
So reduzierst du die Risiken einer nebenberuflichen Selbstständigkeit
Bei der Gründung eines Unternehmens wirst du zwangsläufig mit etlichen Risiken konfrontiert. Wie wäre es aber, wenn du diese Risiken von Beginn an reduzieren kannst? Wir zeigen dir in diesem Abschnitt, wie das geht.
Vorbereitung ist alles
Durch einen detaillierten Businessplan gewinnst du nicht nur Selbstvertrauen sondern kannst auch andere Menschen von deiner Idee überzeugen. In einem guten Businessplan ist auch immer ein Finanzplan enthalten. Hier gliederst du detailliert auf, welche finanziellen Gesichtspunkte du in jedem Fall berücksichtigen solltest. Dazu gehören zum Beispiel Gründungskosten, laufende monatliche Kosten oder Kosten für Marketing und Werbung.
Gibt es einen Partner?
Du musst dich außerdem entscheiden, ob du soloselbstständig sein möchtest, oder einen Geschäftspartner mit ins Boot holen willst. Beide Szenarien haben Vor- und Nachteile. Als Soloselbstständiger bist du zu 100 % autark und musst dich nicht mit einer zweiten Partei absprechen. Entscheidungsprozesse laufen daher schneller und der Verwaltungsaufwand sowie das Prozessmanagement sind schlanker. Mit dem richtigen Partner kann deine selbstständige Karriere aber auch erst so richtig losgehen. Bei der Partnerauswahl solltest du darauf achten, dass eins und eins nie zwei ergibt. Was wollen wir damit sagen? Nun, du musst einen Partner finden, mit dem Synergieeffekte möglich sind. Eins und eins sollte also immer drei ergeben. Wenn du also gut mit Zahlen bist aber eher kein Talent fürs Schreiben hast, macht es Sinn, einen Geschäftspartner zu finden, der sich um die Marketingmaßnahmen auf der Unternehmenswebsite kümmern kann.
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Wenn du noch mehr zum Thema Selbstständigkeit lesen möchtest, haben wir ebenfalls einen Artikel für dich. Möchtest du dich zum Beispiel als Masseur selbstständig machen, dann lies hier mehr über die Wahl des Standorts als Masseur.
Disclaimer: Wir weisen dich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine (steuer-)rechtliche Beratung ersetzt.