Du fragst dich, wie du ein Gewerbe anmelden kannst? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Beitrag zeigen dir dir, welche Arten von Gewerbe es gibt und wie du dein eigenes Gewerbe problemlos anmelden kannst.

Ist ein Gewerbe ein Unternehmen? 

Ein Gewerbe ist ein unternehmerisches Handeln mit Absicht auf Gewinnerzielung. Dementsprechend kann ein Gewerbe von einer Einzelperson oder einer Gesellschaft betrieben werden. Per Definition ist ein Unternehmen jedoch immer im Handelsregister eingetragen.

Grundlegend gilt: Wer ein Gewerbe anmeldet, gründet ein Einzelunternehmen. Je nach Gewerbeform (Haupt- oder Nebenerwerb und Kleinunternehmen oder normales Unternehmen) bist du dementsprechend auch steuerpflichtig.

Du solltest also darauf achten, dass bei einer Gewerbeanmeldung immer auch das Finanzamt auf dich aufmerksam wird. Das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung ist daher ein ganz normaler Schritt, beim Start in die Selbstständigkeit.

Was gibt es in Österreich für Gewerbe? 

Wer in Österreich ein Gewerbe anmelden möchte, muss darauf achten, dass es zwei Arten von Gewerben gibt. Das freie Gewerbe und das reglementierte Gewerbe. Ein freies Gewerbe kann von jeder Person ohne besondere Voraussetzungen angemeldet werden (z. B. Web Designer, Berufsfotograf oder Übersetzer). Um ein reglementiertes Gewerbe anmelden zu können, muss eine Ausbildung nachgewiesen werden. Als Beispiel für reglementierte Gewerbe können Massagestudios, Optiker oder Friseursalons genannt werden.

Du willst es genau wissen? Hier findest du die Listen für freie und reglementierte Gewerbe:

Welche Gewerbe sind freie Gewerbe?

Freie Gewerbe sind Gewerbe, für die kein Befähigungsnachweis erforderlich ist. Neben dem freien Gewerbe existiert das reglementierte Gewerbe. Hier benötigt der Antragsteller einen Nachweis hinsichtlich der Qualifikationen (z. B. Optiker oder Friseure).

Hier findest du weiterführende Informationen zum freien Gewerbe.

Was muss ich beim Gewerbe anmelden beachten? 

Zur Anmeldung eines Gewerbes in Österreich musst du zuallererst prüfen, ob es sich um ein freies oder reglementiertes Gewerbe handelt. Zudem sind für die Gewerbeanmeldung in Österreich verschiedene Dokumente wie z. B. die Geburtsurkunde oder ein gültiger Reisepass notwendig.

Gewerbeschein machen: Checkliste für die Gewerbeanmeldung in Österreich

  • Aufenthaltstitel (bei Nicht-EU-Bürgern)
  • Geburtsurkunde und Nachweis der Staatsbürgerschaft (z. B. Reisepass)
  • Meldebestätigung (falls kein Wohnsitz in Österreich vorliegt)
  • Befähigungsnachweis (bei reglementiertem Gewerbe)
  • Personaldokumente des Geschäftsführers (nur bei Gründung von Gesellschaften oder juristischen Personen)
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Wo kann ich ein Gewerbe anmelden? 

Wer einen Gewerbeschein erhalten möchte, muss zum zuständigen Magistrat bzw. zur jeweiligen Bezirkshauptmannschaft gehen. Hier wird die Vorlage eines Lichtbildausweises gefordert. Auch die exakte Bezeichnung des gewünschten Gewerbes muss angegeben werden. Neben weiteren Angaben muss auch der Standort des Gewerbes genannt werden. 

Übrigens: Die Gewerbeanmeldung in Österreich ist kostenlos. Du musst jedoch beachten, dass du nach der Anmeldung deines Gewerbes in die Gewerblichen Sozialversicherung aufgenommen wirst.

Was gibt es für Kleingewerbe? 

Kleingewerbe sind alle Unternehmen, die im Rahmen der Kleinunternehmerregelung agieren. Hier liegt der Jahresgewinn nicht höher als 50.000 €. 

Welche Art von Unternehmen du als Kleinunternehmer führst, ist bei dieser Frage unerheblich. Es geht dementsprechend vorrangig um deine geplanten jährlichen Einkünfte. Der Vorteil eines Kleingewerbes ist die Minderung der Risiken. Mit einem Kleingewerbe kannst du weitere Einnahmen aus deinem Hauptjob generieren und somit erst mal austesten, ob deine Geschäftsidee wirklich funktioniert. Sobald du aber den o. g. Jahresgewinn erreichst, bist du nicht mehr berechtigt ein Kleingewerbe zu führen.

Wann brauche ich einen Gewerbeschein?

In Österreich muss jeder, der ein Gewerbe betreiben möchte, über eine Gewerbeberechtigung verfügen. Ohne Gewerbeberechtigung darf eine selbstständige Ausübung von Tätigkeiten zur Erwirtschaftung von Gewinnen nicht erfolgen.

Du musst also darauf achten, dass du bereits vor der Aufnahme deiner selbstständigen Tätigkeit ein Gewerbe anmeldest.

Alle weiteren Informationen zu den österreichischen Regelungen findest du hier.

Online Gewerbe anmelden: Wie geht das?

Es kostet nicht gerade wenig Zeit, direkt vor Ort ein Gewerbe anzumelden. Nummer ziehen, warten und persönlich bezahlen – das sind alles Zeitfresser, die du vermeiden kannst. Wie? Naja, indem du dein Gewerbe online anmeldest.

Je nach Gewerbebehörde kannst du deine Anmeldung bequem online durchführen. Auf der zuständigen Website deiner Behörde findest du heraus, ob die Online-Anmeldung möglich ist.

Steuern beim Gewerbe: Womit muss ich rechnen? 

Lass uns hier direkt mal mit einem Beispiel starten. Denn das Thema Steuern ist extrem komplex und nicht gerade einfach. Stell dir vor, du betreibst einen Friseursalon und erwirtschaftest einen Umsatz von 30.000 Euro jährlich. Die Kosten für deinen Salon und den allgemeinen Betrieb belaufen sich auf 10.000 Euro. 

Hieraus ergibt sich ein Gewinn von 20.000 Euro. Auf diese 20.000 Euro fallen nun Steuern an. Aber wie viele? Die Steuern in Österreich sind in 7 Tarifstufen aufgeteilt. 

TarifstufeEinkommen in EURSteuersatz
1bis 11.0000 %
2über 11.000 bis 18.00025 %
3über 18.000 bis 31.00035 %
4über 31.000 bis 60.00042 %
5über 60.000 bis 90.00048 %
6über 90.000 bis 1.000.00050 %
7über 1.000.00055 %

Wer also mehr verdient, zahlt auch mehr steuern. Wie sieht das nun in unserem Beispiel aus?

Im Jahr 2020 hattest du einen Gewinn von 20.000 Euro. Da du für die ersten 11.000 Euro keine Einkommenssteuer zahlen musst, liegt der Steuersatz auf 0 %. Die nächsten 7.000 Euro werden laut Tarifstufe 2 berechnet – hier ist also ein Steuersatz von 25 % fällig. Es fehlen nun noch 2.000 Euro (Tarifstufe 3). Hier gilt ein Steuersatz von 35 %. Insgesamt beträgt deine Steuerlast also 2.450 Euro. 

Die Rechnung:

20.000 Euro Gewinn = 11.000 + 7.000 + 2.000

(11.000 Euro x 0 %) + (7.000 Euro x 25 %) + (2.000 Euro x 35 %) = 2.450 Euro

Gewerbe anmelden: Wie sieht es mit der Sozialversicherung aus?

Die Kosten der Sozialversicherung sind sehr wichtig. Denn sie sind in der Regel die höchsten Kosten, die du als Selbstständiger tragen musst.

In den ersten 2 Jahren zahlst du für die gewerbliche Sozialversicherung noch den vergünstigten Satz von ca. 19 % des Gewinns. Ab Jahr 3 beträgt die gewerbliche Sozialversicherung aber 28 % vom Gewinn

Das klingt sehr hoch. Warum? Nun, als Angesteller bist du es gewohnt, dass dein Arbeitgeber einen Teil der Versicherung mit trägt. Als Selbstständiger musst du beide Teile selbst tragen.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass etwa zwei Drittel der Einzahlungen in die gewerbliche Sozialversicherung für deine Pension aufgewendet werden. Dementsprechend sind die Zahlungen auch eine Investition fürs Alter.

Gewerbe: Diese Förderungen gibt es in Österreich

Bestimmte Gründungskosten können bei der Neugründung eines Gewerbes entfallen. Dank des sogenannten Neugründungsförderungsgesetzes (kurz NeuFöG) sparst du dir bei der ersten Gründung eines Unternehmens bares Geld. Eine Bestätigung des NeuFöG bekommst du bei deiner Wirtschaftskammer. Hier hilft dir der Gründerservice in Form eines Beratungsgespräches gerne weiter.

Weitere Infos zum Thema Förderungen findest du auf der offiziellen WKO Website.

Freiberufler Gewerbe: Was versteht man unter einem Freiberufler?

Als Freiberufler versteht man in Österreich jede Person, die einem freien Beruf selbstständig und auf eigene Verantwortung nachgeht. Es liegt also in der Eigenverantwortung des Freiberuflers, an Aufträge zu kommen und diese auch entsprechend zu berechnen. Für die Ausübung einer freiberuflichen Tätigkeit müssen gewisse Qualifikationen vorliegen. Wer als Freiberufler arbeiten möchte, muss also eine Ausbildung vorweisen können. Ob eine Ausbildung nachgewiesen werden muss, hängt klar vom Beruf ab. Für eine professionelle Beurteilung solltest du also in jedem Fall die WKO kontaktieren. 

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Wie viel kann ich als Freiberufler verdienen?

Diese Frage können wir nicht pauschal beantworten. Fest steht jedoch, dass die Verdienstgrenzen als Freiberufler oder Selbstständiger nach oben offen sind. Denn du bist im Grunde selbst für deinen unternehmerischen Erfolg verantwortlich. 

Der Verdienst hängt jedoch auch stark mit dem von dir gewählten Berufsfeld zusammen. Hier musst du natürlich entsprechende Qualifikationen vorweisen und in der Regel auch ein gewisses Talent mitbringen. 

Je größer und qualitativ hochwertiger dein Kundenstamm ist, desto besser bist du auch finanziell aufgestellt. Natürlich wirkt sich auch deine Erfahrung auf deinen Verdienst aus. All diese Faktoren fließen in die Berechnung deines Stundensatzes mit ein. 

Es dauert in der Regel also eine gewisse Zeit, bis sich dein Einkommen festigt. Geduld ist daher ein sehr wichtiger Faktor, wenn es um das Thema Selbstständigkeit geht. Denn nur, wenn du konsistent an deinem Portfolio bzw. an deinen Kundenbeziehungen arbeitest, kannst du Stundensätze jenseits der 100 Euro verlangen.

Fazit: Beim Gewerbe anmelden solltest du dich vorher gründlich informieren

Durch eine strukturierte Vorarbeit steht deinem geschäftlichen Erfolg nichts mehr im Weg. Bevor du einen Gewerbeschein beantragst, solltest du dir also die richtigen Fragen stellen. Mit welchen Tools will ich meine internen Dokumente verwalten? Welche Erlaubnisse bzw. Qualifikationen brauche ich, um mein Gewerbe anzumelden? Möchte ich in eine innovative Registrierkasse investieren? Kommt für mich ein Kleingewerbe infrage?

Kannst du all diese Fragen strukturiert und vollständig beantworten? Dann kannst du problemlos ein Gewerbe anmelden und in die Selbstständigkeit starten. In unserem Leitfaden zur Selbstständigkeit geben wir dir weitere wertvolle Tipps – denn Vorbereitung ist beim Start deines eigenen Unternehmens immens wichtig. Auch wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen willst, haben wir ein paar Tipps für dich.

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Disclaimer: Wir weisen dich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine (steuer-)rechtliche Beratung ersetzt.

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